Probebohrungen beantragt
Großes Interesse an Infos der Bürgerinitiative "Erhaltet den Nauberg"

NISTER. Nach Ansicht der Bürgerinitiative "Erhaltet den Nauberg" darf es kein Nachlassen des Engagements geben, denn dem schützenswerten Naherholungsgebiet drohe weiter Gefahr, sogar mit neuer Dimension. Das wurde bei der sehr gut besuchten Infoveranstaltung in der Nauberghalle in Nister betont.
Vorstandssprecher Klaus Wilhelm begrüßte eingangs die Gäste. Nach der ausführlichen Präsentation der derzeitigen Lage wurde auf einigen Karten das geplante Abbaugelände (etwa 69 000 Quadratmeter) inmitten des Staatsforstes Nauberg dargestellt, welches bis zu 700 Meter an die vorhandene Bebauung von Norken heranreicht. Vom neuen Steinbruch aus würden Transportbänder mit parallel verlaufenden Seitenwegen (eine Schneise von acht Meter Breite) den Nauberg bis zur vorhandenen Brecheranlage bei Nister/Atzelgift zerschneiden, und somit dieses Waldgebiet unwiederbringlich zerstören.
Dazu wies der BI Sprecher darauf hin, dass Landrat Peter Paul Weinert den "Nauberg" als Vorranggebiet für Naturschutz vorgeschlagen habe und durchsetzen wolle. Allerdings sei die Registrierung dieser Fläche in aktuellen Plänen als "Vorrangfläche für die Rohstoffgewinnung" nicht ganz unproblematisch. Die BI geht jedoch davon aus, dass ein großer Druck aus der Bevölkerung gegen diese Zerstörung nicht ignoriert werden könne.

Autobahn als zweite Gefahr

Gefahr droht dem Nauberg außerdem durch die so genannte Westerwald Autobahn. Auch hierzu gab es Kartenmaterial. Die BI wolle diese Entwicklung genau verfolgen, wobei schon jetzt eine Großveranstaltung zum Thema "Autobahn" zusammen mit der Bürgerinitiative Schenkelberger Kopf geplant ist.
In Anbetracht der bevorstehenden Probebohrungen (50 bis 70 Staubbohrungen und zwei bis drei Kernbohrungen, die beim Bergamt beantragt wurden) sei jedoch das vordringliche Projekt die Verhinderung des neuen Steinbruchs "Welsche Hütte". Sehr interessant verlief die Diskussion unter anderem durch die Beiträge eines Vertreters vom Nabu Landesverband aus Mainz.
Zum Abschluss rief die BI dazu auf, dass ein derart wertvolles Waldgebiet wie der Nauberg nicht nur für die heutige, sondern auch für nachfolgende Generationen unbedingt erhalten werden müsse. Bisher habe man 250 Mitglieder und auch Befürworter, die jedoch dringend Verstärkung bekommen sollten.


Westerwälder Zeitung vom 02.11.2001, Seite

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